Ein zerbrochener Teller, ein Gemälde & Rindsrouladen …

Was haben ein zerbrochener Teller, ein Gemälde mit einer sich in der Sonne Sardiniens räkelnden Dame und eine Spezialität aus der Wiener Küche miteinander zu tun? Falls ihr jetzt neugierig geworden seid und mehr darüber wissen wollt, erfahrt ihr hier die ganze Geschichte.

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Alles begann vor 21 Jahren während eines Vater-Tochter-Urlaubes auf der schönen Insel Sizilien …

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Wenn wir nicht auf irgendeiner Besichtigungstour waren, lagen mein Vater und ich am Strand und genossen die Sonne, plauderten miteinander … oder lasen. Zu der Zeit studierte ich noch und hatte mir aus Wien eine todlangweilige Lektüre mitgebracht, die ich für mein Studium lesen sollte. Ziemlich widerwillig begann ich damit und war dementsprechend unkonzentriert. Immer wieder musste ich während des Lesens aufblicken … und so passierte es, dass mir plötzlich „etwas“ auffiel, das mich wesentlich mehr fesselte als mein fader Lesestoff: ER nämlich! Ganz lässig lag er da, ausgestreckt auf seinem Liegestuhl, war braungebrannt und genau mein Geschmack. In seiner Hand hielt er ein Buch, das er wirklich zu lesen schien, was ihm diesen intellektuellen, für mich unwiderstehlichen Charme verlieh.

Naja, und weil es schrecklich heiß war, wollte ich mich im Meer ein wenig abkühlen. Auf dem Weg dorthin ging ich ganz zufällig an ihm vorbei. Dabei kreuzten sich das erste Mal für einen kurzen Moment unsere Blicke … Las ich da etwa auch Interesse seinerseits? 

Ich zog meine Flipflops aus und wollte mich in die Wellen stürzen.  Da kam völlig unerwartet ein heftiger Windstoß auf … und schwupp, weg waren sie, meine Flipflops. Ich sah mich um. Oh, da lagen sie ja, mehrere Meter von ihrer ursprünglichen Stelle entfernt. Zum Glück waren sie nicht im Wasser gelandet! Ich wollte mich nach ihnen bücken, da stand ER plötzlich vor mir und fragte mich in einem etwas ungeschickten Englisch, ob ich Hilfe benötigte. Als ich ihm auf Italienisch antwortete, merkte ich sofort, dass er erleichtert war: „Meno male, parli l’italiano!“ Und auf Italienisch haben wir dann weitergeredet und geredet und …

So kam eins zum anderen und aus der Urlaubsromanze wurde mehr. Sehr viel mehr sogar. Eine Liebesgeschichte fürs Leben nämlich!

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So, aber was hat diese Geschichte mit Rindsrouladen zu tun?

Ganz einfach. Nach unserem ersten Kennenlernen auf Sizilien haben ER und ICH weitergeredet … zuerst nur telefonisch.

Dann haben wir uns wiedergetroffen.

Unseren ersten gemeinsamen Abend haben wir in Wien verbracht – nicht im Restaurant, sondern bei mir zu Hause. Kochen war schon immer meine große Leidenschaft und so hatte ich mir vorgenommen, etwas ganz Besonderes für ihn zuzubereiten. Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen 😉 !

Und – was glaubt ihr, habe ich gekocht?

Genau. Rindsrouladen natürlich!

Rindsroulade in Zwiebelsoße und Bandnudeln
Rindsroulade in Zwiebel-Rahmsoße mit Bandnudeln

Später gestand er mir, dass er bereits nach dem ersten Bissen wusste, dass es um ihn geschehen war: „Mi hai preso per la gola!“ Ich hätte ihn sozusagen „kulinarisch“ verführt … und das mit einer Spezialität aus der Wiener Küche! Also, wenn das kein Beweis dafür ist, dass die österreichische Küche einfach unwiderstehlich köstlich ist 🙂 !

Und die Scherben?

Die stehen symbolisch für unser 20–jähriges Hochzeitsjubiläum, auch Porzellanhochzeit genannt, die wir diesen Sommer gefeiert haben.

zerbrochener Teller auf hölzernem Untergrund

„Scherben bringen Glück!“

Nach 20 Ehejahren kann ein Paar auf viele gemeinsam verbrachte Momente zurückblicken – schöne wie nicht so schöne. In einigen Regionen gehört es daher zum Brauchtum, altes, vor allem beschädigtes Geschirr, das symbolisch für die Probleme und Sorgen der letzten Jahre steht, zu zerbrechen und auszumisten und neues Porzellan zu kaufen.

Neues Geschirr haben wir uns zwar noch nicht zugelegt, dafür haben wir aber eine „zweite Hochzeitsreise“ unternommen, die wir auf Sardinien verbracht haben. Dort ist auch das Foto entstanden, welches meinem Mann als Vorlage für sein letztes Gemälde diente …

„La mia musa e il gabbiano/Meine Muse und die Möwe“ von Denis Terenzi, Öl auf Leinwand, 50 x 40 cm

La mia musa e il gabbiano/Meine Muse und die Möwe“ von Denis Terenzi, Öl auf Leinwand, 50 x 40 cm

→ Falls der eine oder andere Single gerne mein Rezept für Rindsrouladen hätte: In meinem nächsten Post werde ich es mit euch teilen 😉 !

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Tolle Geschichte 🙂 ! Ich gratuliere euch nachträglich zum 20. Hochzeitstag <3! Wow!

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    1. Herzlichen Dank, liebe Eva!

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