Der deutschsprachige Raum ist groß. Sehr oft gibt es für ein und dieselbe Sache mehrere Begriffe. So wie in diesem Fall. Wirft man einen Blick in den Duden (Band 1/Die deutsche Rechtschreibung), so erfährt man, dass man in Österreich „Kipferl“, in der Schweiz „Gipfel“ und in Deutschland hauptsächlich „Hörnchen“ sagt.
Die Frage nach der Herkunft des Wortes „Hörnchen“ lässt sich leicht beantworten: „Hörnchen“ ist die Verkleinerungsform von „Horn“. Aber woher stammt der Begriff „Kipferl“ (bzw. „Gipfel“)?
Im Band 7 des Dudens (Das Herkunftswörterbuch/Etymologie der deutschen Sprache) kann man lesen, dass der Ausdruck ein Lehnwort aus dem Lateinischen ist („cippus“ – Pfahl), das im Althochdeutschen zu „kipf[a]“, im Mittelhochdeutschen zu „kipf[e]“ (Bezeichnung für „Wagenrunge“) wurde. In mittelhochdeutscher Zeit (etwa im 13. Jahrhundert) wurde das gebogene Gebäck „nach der Ähnlichkeit mit der Form einer Wagenrunge benannt“ (Wagenrunge oder Wagenkipf: Darunter versteht man die seitliche, schräg nach oben verlaufende Stützstrebe eines Leiterwagens). Das österreichische „Kipferl“ (ähnlich wie schweiz. „Gipfel“) ist eine Verkleinerungsform dazu.
Egal, ob man nun Kipferl, Gipfel oder Hörnchen sagt. Meine Tochter hat sich heute Morgen auf jeden Fall über das gebogene, süße Backwerk aus Hefeteig sehr gefreut 🙂 …
Frühstückskipferl aus Hefeteig
Zutaten (für 16 Stück):
300 ml Milch
100 g Butter
5 EL Feinkristallzucker
550 g Mehl (ich nehme Dinkelmehl)
ev. geriebene Schale einer Bio-Zitrone
1 TL Salz
1 P. Vanillezucker
2 Eigelb
3/4 Würfel frische Hefe
1 Eigelb (mit etwas Milch verquirlt) zum Bestreichen
Hagelzucker zum Bestreuen
Zubereitung:
Milch leicht erwärmen. Butter darin schmelzen, Zucker unterrühren.
Die restlichen Zutaten in eine große Rührschüssel geben (Hefe zerbröckeln) und das lauwarme Milchgemisch hinzufügen. Mit einem Handmixer (mit Knethaken) so lange bearbeiten, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst und Blasen wirft. Zudecken und an einem warmen Ort mind. 1 Stunde gehen lassen.
Anschließend den Teig halbieren. Jede Kugel kreisrund ausrollen und in jeweils 8 Dreiecke teilen. Jedes Dreieck von der Längsseite her zur Spitze hin einrollen und zum Kipferl formen.
Die fertig geformten Kipferl auf zwei mit Backpapier ausgelegte Bleche legen und nochmals ca. 30 Minuten gehen lassen. Vor dem Backen mit Eigelb bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen.
Im vorgeheizten Ofen bei 160°C (Heißluft) ca. 18 Minuten goldgelb backen.
Tipp: Einen Teil der Kipferl nach dem Backen (ausgekühlt) in Tiefkühlbeutel geben und einfrieren. Bei Bedarf einfach bei Zimmertemperatur auftauen lassen.