Dieter hat zwar italienische Wurzeln, da er aber in Wien geboren wurde und hier aufgewachsen ist, fühlt er sich als „waschechter“ Österreicher. Und als solcher trägt er weder „Farfallino“ noch „Papillon“ oder „Fliege“1, sondern, wie wir hierzulande liebevoll sagen, ein Mascherl 😊!
1 Als Querschleife gebundene Krawatte
Und, um gleich zu Beginn jegliche Missverständnisse auszuräumen: Dieter ist nicht m/ein Mann, sondern mein mittlerweile schon über 4 Monate alter Dinkel-Sauerteig 😉.
Mascherl aus „falschem Plunder“2 mit italienischem Sauerteig (Lievito madre)
2Plunderteig ist ein Hefeteig, in den durch mehrmaliges Falten und Ausrollen (= Tourieren) eine Butterplatte eingearbeitet wird, wodurch mehrere Teigschichten entstehen, die das Gebäck besonders luftig und kross machen. In diesem Rezept wird Sauerteig statt Hefe verwendet und es entfällt das Tourieren. Der Teig wird nach dem Ausrollen einfach in Stücke geschnitten, die, nachdem sie mit zerlassener Butter bestrichen und mit Zucker bestreut worden sind, übereinandergestapelt werden.
Für alle, die keinen Sauerteig angesetzt haben, das Rezept aber trotzdem ausprobieren möchten, gibt es in den Anmerkungen in Roteine Rezept-Variante mit Hefe 😉.
optional: geriebene Schale einer Bio-Zitrone oder einer Bio-Orange
3oder 1/2 Würfel frische Hefe (ersatzweise 1 P. Trockenhefe) – die Menge des Mehls bleibt gleich!
außerdem:
ca. 25 g Butter (geschmolzen) zum Bestreichen
ca. 2 – 3 EL Rohrzucker (fein) zum Bestreuen
etwas Milch zum Bestreichen
2 Backbleche, mit Backpapier ausgelegt
Zubereitung:
In einer großen Rührschüssel den Sauerteig mit der Milch versprudeln (z.B. mit einem Schneebesen). Die restlichen Zutaten der Reihe nach hinzufügen und zu einem glatten, glänzenden Teig verarbeiten (am besten mit einem Handmixer mit Knethaken oder in der Küchenmaschine). Den Teig in eine große Glasschüssel legen, diese mit Frischhaltefolie abdecken und für 4 – 6 Stunden gehen lassen (das Volumen des Teiges sollte sich dann zumindest verdoppelt haben).
Bei Zubereitung mit Hefe alle Zutaten für den Teig in eine Rührschüssel geben (Hefe mit den Fingern zerbröckeln) und mit den Knethaken eines Handmixers oder in einer Küchenmaschine zu einem elastischen, glatten Teig verarbeiten. Zudecken und ca. 1 Stunde lang gehen lassen.
Danach den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem großen Rechteck ausrollen. Den Teig anschließend in 6 gleich große Streifen schneiden. 5 davon mit Butter bestreichen, mit etwas Rohrzucker bestreuen …
… und übereinanderstapeln. Den 6. Streifen darauflegen.
Den so entstandenen Teigstapel zur einfacheren Weiterverarbeitung der Breite nach halbieren.
Beide Teigstapel jeweils vorsichtig zu einem Rechteck (ca. 30 x 16 cm) ausrollen. Die Kanten des Rechtecks mit einem Teigroller begradigen (die Teigreste können anschließend beliebig geformt und mitgebacken werden), dann der Länge nach halbieren und jeden Streifen nochmals in kleine Rechtecke radeln (ca. 8 x 5 cm) – so erhält man pro Teigstapel/Rechteck ca. 12 kleine Rechtecke (insgesamt also ca. 24). Diese anschließend (mittig) um 360° drehen. Die so entstandenen Mascherl auf 2 mit Backpapier ausgelegte Bleche legen und nochmals ca. 1-2 Stunden4 gehen lassen.
4Bei Zubereitung mit Hefe genügen 15-20 Minuten.
Den Backofen vorheizen (200°C, Ober-/Unterhitze oder 180°C, Heißluft), die Mascherl mit Milch bestreichen, mit dem restlichen Rohrzucker bestreuen und 12-14 Minuten lang goldbraun backen – bei Heißluft kann man beide Backbleche gleichzeitig, bei Ober-/Unterhitze sollte man sie nacheinander in den Ofen schieben.
Auskühlen lassen, einen Teil der Mascherl ev. einfrieren – und den Rest zum Frühstücks- oder Nachmittagskaffee genießen!
Dieter „trägt“ Mascherl … und wünscht gutes Gelingen 😊!