Wäre kein Würstchen (hierzulande eigentlich Würstel 😉) dabei, dann wäre es ein vegetarisches Gericht, aber ohne Würstel wäre es kein „Gulasch im Fiaker-Style“, denn das gehört neben dem gefächerten Essiggurkerl und dem Spiegelei fix zur Garnitur eines Fiakergulaschs, das im Original eigentlich ein Rindsgulasch ist.
🤔
Verwirrt??
Also, wundern würd’s mich nicht, zumal ich das Pferd gerade von hinten aufgezäumt habe 🙃 …
🐎
„Richtig aufgezäumt“ könnte die Erklärung (vielleicht) so lauten:
Das berühmte Wiener Fiakergulasch ist (und war) eine der Leibspeisen vieler (Alt) Wiener Fiaker (= Pferdekutscher). Dabei handelt es sich um ein Rindsgulasch, das mit einem Würstel, einem gefächerten Essiggurkerl und einem Spiegelei garniert wird.
Ich habe statt des Rindsgulaschs einfach ein Schwammerl*-Gulasch zubereitet und es mit einer Fiakergulasch-Garnitur serviert.
*österreichisch und bayrisch für Pilz(e).
Lässt man das Würstchen weg oder ersetzt es durch eines ohne Fleisch (so, wie ich es für Jojo ❤️ gemacht habe), dann ist das Gericht vegetarisch. Verzichtet man dann auch noch auf das Spiegelei und ersetzt den Sauerrahm im Gulasch durch eine pflanzliche Alternative, dann ist das Gericht sogar vegan 😉.
Schwammerlgulasch
Zutaten:
- ca. 1 kg Schwammerl/Pilze nach Belieben (hier: eine Mischung aus weißen und braunen Champignons)
- 2-3 Zwiebeln, gehackt
- 2 Knoblauchzehen, gehackt
- 3 EL Öl
- 1 EL Paprikapulver (mild) oder Paprikamark
- 1 kleines Glas passierte Tomaten oder 1 EL Tomatenmark
- 1/2 TL Kümmel, gemahlen
- 1-2 EL Majoran (getrocknet)
- 1 EL Essig
- Salz und Pfeffer
- ca. 2 TL Maisstärke (zum Binden der Soße)
- ca. 3 EL Sauerrahm/Saure Sahne (oder eine pflanzliche Alternative wie z.B. Hafercreme)
- gehackte Petersilie
für die „Fiakergulasch-Garnitur“:
- 1 Spiegelei, 1 gefächertes Essiggurkerl und 1 gebratenes Frankfurter-Würstchen** pro Person
**Kurios: Bei uns in Wien heißen sie Frankfurter, in Frankfurt hingegen nennt man sie Wiener Würstchen 😉!
Zubereitung:
Die Champignons putzen und halbieren (große Exemplare ev. vierteln, kleine hingegen können im Ganzen gelassen werden).
Das Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebelwürfel und Knoblauch darin hell anbraten. Die Champignons hinzufügen, etwas salzen und so lange dünsten lassen, bis der Großteil der Flüssigkeit verdampft ist. Dann Paprikapulver, Tomatenmark, Kümmel, Majoran und Essig untermischen. Salzen und pfeffern und mit etwas heißem Wasser aufgießen (die Champignons sollten knapp bedeckt sein). Das Ganze zugedeckt ca. 20-25 Minuten dünsten lassen. Zum Schluss Maisstärke mit wenig kaltem Wasser und Sauerrahm gut verrühren und unter das Gulasch mischen. Nur kurz aufkochen lassen. Den Topf anschließend von der Herdplatte nehmen und die gehackte Petersilie untermischen.
Ich empfehle, das Gulasch nicht sofort zu servieren, sondern es mindestens 2-3 Stunden durchziehen zu lassen, damit sich die Aromen der Gewürze besser entfalten können. Vor dem Servieren nur kurz erwärmen – bitte nicht mehr kochen lassen, damit der Sauerrahm nicht ausflockt. Dann mit der Fiakergulasch-Garnitur zu Tisch bringen … und genießen.

→ Übrigens: Als zusätzliche Beilage/n passen Semmeln (entweder gekauft oder selbst gebacken mit Pâte fermentée) bzw. Serviettenknödel (ein Rezept dafür gibt es hier – klick!) ganz hervorragend 😉!
Mahlzeit!