Fleischgerichte gab’s früher, wenn überhaupt, nur selten, denn Fleisch war ein kostbares Gut, das sich nicht alle regelmäßig leisten konnten. Und wenn es dann doch mal auf dem Speiseplan stand, achtete man darauf, dass alles restlos verwertet wurde. (Schweine-)Fett inklusive 😉!

„Arme Leut‘ Bratl“ – ein „Sonntagsbraten für weniger Betuchte“
Wer hier das Fleisch sucht, wird es nicht erblicken, sondern „nur“ erschmecken! Diese Frühkartoffeln (oder heurige Erdäpfel, wie wir hierzulande auch sagen) wurden nämlich – nebst Rosmarin und Knoblauch – mit übrig gebliebenem Henderl-Fett & Saft* (statt Schweineschmalz wie im Originalrezept**) verfeinert.
*Ein kostbarer Rest von meinem Rosmarin-Hähnchen, den ich in ein Schraubglas gefüllt und im Kühlschrank zwischengelagert hatte (auf Wunsch lässt sich dieser übrigens auch einfrieren!). Damit lassen sich nicht nur Kartoffeln, sondern auch Eintöpfe, Risotti und andere Köstlichkeiten ganz wunderbar verfeinern 😉.
Zutaten:
- 1 kg frische/heurige Erdäpfel (Frühkartoffeln)
- 4 Knoblauchzehen, gepresst
- 80 g Schweineschmalz (hier: ca. 150 ml Fett & Saft von einem Brathähnchen)
- Salz und Pfeffer
- Kümmel (hier: Rosmarin)
Zubereitung:
Kartoffeln gründlich unter fließendem Wasser bürsten, anschließend trocknen und (mit der Schale!) der Länge nach halbieren (ich habe sie geviertelt). In einer ofengeeigneten Pfanne das Schmalz erhitzen, salzen und die Knoblauchzehen hinzufügen. Die Erdäpfelstücke darin wenden und mit der Schnittfläche nach oben schichten. Mit Salz, Pfeffer und Kümmel bestreuen und im Backofen knusprig braun braten (ich habe meine geviertelten Kartoffelstücke mit dem Bratensaft und 2 gepressten Knoblauchzehen vermischt, das Ganze mit Salz, Pfeffer und noch ein wenig Rosmarin gewürzt und im heißen Rohr bei 180-200°C Ober-/Unterhitze ca. 35-40 Minuten lang gebacken. Nach halber Backzeit habe ich die Kartoffeln 1 x gewendet).
Dazu noch ein köstlicher Rahmgurkensalat serviert – und schon hat man einen echten Gaumenschmaus gezaubert, der auch so manch Wohlhabendem garantiert mundet 😊!
Mahlzeit!
**Aus dem Kochbuch „Salzburger Bäuerinnen kochen“ von Katharina Hutter, erschienen 1996 im Löwenzahn Verlag (Unbezahlte Werbung).